___________________________________________________________________________ Verzeichnis der Sammlung Josef Matthias Ha
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Verzeichnis der Sammlung
Josef Matthias Hauer (1883 – 1959)
Mus NL 114
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Zentralbibliothek Zürich, Verzeichnis der Sammlung Josef Matthias Hauer
Inhaltsverzeichnis
Josef Matthias Hauer und Johannes Itten
3
Kompositionen
4
Musikdrucke (Erstausgaben)
4
Reinschriften
8
Werke anderer Komponisten
11
Texte
12
Korrespondenz
13
Diverses
14
Zeichnungen
14
Texte
15
Expertise
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Zentralbibliothek Zürich, Verzeichnis der Sammlung Josef Matthias Hauer
Josef Matthias Hauer und Johannes Itten
Die Materialien der Sammlung stammen aus dem Nachlass Johannes Itten und dokumentieren das Verhältnis der beiden Künstler. Josef Matthias Hauer (1883–1959) war einer der Pioniere und geistigen Väter der Zwölftonmusik. Von grosser Bedeutung in diesem Zusammenhang war die persönliche Begegnung Hauers mit dem Maler und Bauhausmeister Johannes Itten (1888–1967), die eine wichtige Neuorientierung im kompositorischen Schaffen des Komponisten einleitete. Die beiden Künstler lernten sich auf Ittens Wiener Ausstellung im Mai 1919 kennen, nachdem Hauer zuvor durch ein Bild auf den Maler aufmerksam geworden war. In den folgenden zwei Jahren entwickelte sich zwischen den beiden eine intensive Freundschaft, die vor allem auf dem wechselseitigen Verständnis für das Werk des jeweils anderen basierte. Wichtiges Zeugnis dieser kurzen Freundschaft ist der rege Briefwechsel, der einsetzte, nachdem Itten im August 1919 einem Ruf an das neugegründete Bauhaus nach Weimar gefolgt war. In ihren Briefen setzten Hauer und Itten ihre bereits in Wien begonnene Diskussion über musik- und kunsttheoretische Inhalte fort. Wesentlich dabei war die Frage nach einer Kongruenz von Musik und bildender Kunst im Allgemeinen und von Tönen und Farben im Besonderen. Für Hauer, der seit einiger Zeit auf der Suche nach neuen musikalischen Formprinzipien war, bildeten die Diskussionen mit Itten wohl eine wichtige Triebfeder zur Begründung und theoretischen Untermauerung der Komposition mit zwölf gleichberechtigten Tönen, die damit ihren musikgeschichtlichen Anfang nahm. Neben solchen theoretischen Überlegungen teilten Hauer und Itten in ihrer Korrespondenz auch die gemeinsame Vision, in Weimar eine auf neuen musikalischen Theorien und Unterrichtsmethoden aufbauende Musikschule, die wenn möglich im Bauhaus integriert werden sollte, zu gründen. Dass diese Idee letztlich aufgrund äusserer Umstände nicht realisiert wurde, bedeutete für Hauer einen herben Schlag und verbaute die einmalige Gelegenheit, am Bauhaus eine eigenständige musikalische Tradition zu begründen. Nichtsdestoweniger fand Hauers Zwölftonmethodik in Itten zunächst einen eifrigen Fürsprecher am Bauhaus und erfuhr dadurch eine über den Wiener Kreis hinausgehende Verbreitung. Die Unterschiede in den theoretischen Auffassungen, die anfangs noch gegenüber der gemeinsam empfundenen künstlerischen Aussenseiterstellung in den Hintergrund getreten waren, wurden allerdings mit der Zeit immer offensichtlicher und führten schliesslich zum Bruch zwischen den beiden Männern.
Literatur: Bogner, Dieter und Eva Badura-Triska (Hrsg.): Johannes Itten. Meine Symbole, meine Mythologien werden die Formen und Farben sein. Wien [1988] Bothe, Rolf, Peter Hahn und Hans Christoph von Tavel (Hrsg.): Das frühe Bauhaus und Johannes Itten. Katalogbuch anlässlich des 75. Gründungsjubiläums des Staatlichen Bauhauses in Weimar. Ostfildern-Ruit bei Stuttgart 1994 Fidler, Jeannine und Peter Feierabend (Hrsg.): Bauhaus. Köln 1999
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Kompositionen